Freitag, 22. April 2016

Zootopia - Geh mir weg mit den Furries!

Ein Disney-Film, der nicht nur von Kindern geliebt wird, aber für einige engstirnige Kommentare in einschlägigen Foren sorgt. Hört sich erst einmal komisch an? Ist es auch!

Im Kinderfilm Zootopia oder auch Zoomania, der 03. März 2016 erschienen ist und fast zwei Stunden an Spielzeit umfasst, verwirklicht sich der Traum der kleinen Judy Hopps. Als erster Hase ist es ihr gelungen eine Polizistin zu werden. Von ihrem Zuhause auf dem Land in den Alltag der Großstadt. Doch als Mitglied der Zootopia-Police wird sie nicht ernst genommen und von ihrem Vorgesetzten, einem Büffel dazu eingeteilt Strafzettel für Falschparker auszustellen. Dort lernt sie auch den Fuchs Nick Wilde kennen, der ein Trickbetrüger zu sein scheint. Bald hat sie aber nicht nur mit Betrug zu kämpfen, sondern mit dem Fall von vierzehn vermissten Tieren, den sie in zwei Tagen lösen soll...

Versteht mich nicht falsch; ich mag diesen Film wirklich sehr. Die Geschichte ist fabelhaft mit einem Hauch von Gesellschaftskritik, die Charaktere sind sympathisch, machen Fehler und ich musste oft lächeln. Die Kleinigkeiten in denen der Film wirklich groß ist, sind wunderbar zu entdecken (kleiner Tipp - achtet mal auf den MP3-Player von Judy) und an sich gibt es an dem Film direkt nichts auszusetzten. Wirklich, dieser Film hat das Potenzial eines Lieblingsfilms.

Desto mehr war ich erstaunt bezüglich einiger Kommentare in sozialen Netzwerken und Foren. Einige Leute beschwerten sich über die dummen Furries, die jetzt wohl schon Kinderfilme beschmutzen würden. Erst einmal sei geklärt, was den ein Furry überhaupt ist. Erschlagt mich bitte nicht, ich habe mich mit der Interessentruppe an sich nicht auseinandergesetzt, bzw. Erfahrungen gesammelt. Ein Überbegriff, den man vielleicht schon einmal gehört hat, ist Anthropomorphismus. Welches eigentlich nur die Vermenschlichung von zum Beispiel Tieren ist. Diese Tiere weisen menschliche Eigenschaften auf - tragen vielleicht Kleidung, können sprechen, gehen aufrecht, usw..
Da Menschen kreative Lebewesen sind, gibt es Anthropomorphismus fast schon so lange, wie es die Menschheit gibt.

Mir sind im Internet zwei Bezeichnungen desöfteren untergekommen und zwar die zwei Wörter "Furry" und "Anthro". Die Zuordnung, die mir damals erklärt wurde, war sehr eindeutig: Tiere mit Pelz und menschlichen Eigenschaften sind Furrys und alle anderen Tiere z.B. Reptilien mit menschlichen Eigenschaften sind Anthros. Schon damals hatte ich als Admin eines Forums, der für Zuordnung zuständig war, einige Probleme, falls ich tatsächlich mal etwas in diese Kategorie sortierte. Kinderzeichungen sollte man nicht in dieser Kategorie sehen, da wäre ja nur Schmuddelkram.
Schon damals fragte ich mich, warum man auf solche Sachen kommt. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die egal wie unschuldig ein Thema sein mag, immer auch eine sexualisierte Seite zu Tage fördern. Bei Mädchen mit Katzenohren oder Kerlen mit Fuchsohren ist alles in Ordung. Aber wehe einer geht eine Stufe weiter. Wenn man es genau betrachtet, gibt es in vielen Fanatsy-RPGs anthromorphe Rassen, wie z.B. die Khajiit im Elder Scrolls Universum. Ein anthromorpher Charakter ist in erste Linie ein normaler Charakter. Was man selbst daraus macht, dass ist hier die entscheidene Frage. Allerdings frage ich mich auch, auf was für Seiten im weiten Internet sich die Leute herumtummeln, die gleich aufschreien, dass anthromorphe Tiere Schmuddelkram sind. Aber das wird wohl nie geklärt werden...

Wie immer gibt es auch massig schlecht-recherchierte Reportagen über das Thema selbst und die Fangemeinde dahinter. Welche aber, wie auch im Anime/Manga, als auch im Gaming-Bereich nur die Funktion hat, Menschen mit einer bestimmten Leidenschaft vorzuführen, damit sich die "normalen Bürger" gut fühlen und beruhigt schlafen können. Ich verstehe durchaus, wenn Leute verkleidet als Tiere bzw. im Fursuit für einige Menschen etwas befremdlich wirken. Ich gebe sogar zu, dass es auf mich am Anfang auch sehr komisch gewirkt hat und ich bis jetzt mit dem Furry-Fandom absolut nichts anzufangen weiß. Ich wiederhole mich vielleicht in diesem Blog: Solange man keinem weh tut, dann soll doch jeder das machen, was ihn glücklich macht. Aber das wichtigste ist doch, die Kirche im Dorf zu lassen, um es mit einem Sprichwort zu sagen. Es ist ein Kinderfilm mit niedlichen Tieren und einer schönen Geschichte.

Schlussendlich hat der Film eine grandiose Botschaft: Man soll sich nicht von Vorurteilen blenden lassen und nicht ganze Gruppen nur wegen ihrer Abstammung oder Interessen verurteilen. Einige scheinen diese Botschaft jedoch nicht verstanden zu haben...