Freitag, 29. April 2016

Movie Review: Batman vs. Superman

Batman ist spätestens seit Christian Bale wieder salonfähig geworden, während Superman irgendwie immer langweiliger wurde. Doch wie passen die düstere Fledermaus und Clark Kent zusammen? Nämlich gar nicht und deswegen hauen sie sich in Batman vs. Superman ordentlich auf die Köpfe. Na gut, so viel Keilerei gibt es jetzt nicht. Aber es gibt Bösewichte, die aufgehalten werden müssen und jede Menge Action. Ich muss gestehen, ich bin nicht der riesige Fan von Batman und auch nicht von Superman. Die Trilogie mit Christian Bale als Batman gehört zwar zu meinen Lieblingsfilmen und mit der Serie Smallville verbinde ich sehr schöne Erinnerungen, aber mehr als ein bis zwei Comics hatte ich von den beiden noch nicht in der Hand. Vielleicht ändert sich das ja bald… aber schauen wir erst einmal zu Film… Nach dem Kampf von Superman gegen General Zod, der Metropolis stark beschädigt hat, gibt Batman Superman die Schuld an dieser Misere. Denn bei diesem Kampf wurde auch das Hochhaus des Unternehmens Wayne Industries zerstört und riss viele Mitarbeiter mit in den Tod. Während die Regierung sich darüber streitet, ob Superman Fluch oder Segen ist, will Lex Luthor eine Waffe aus Kryptonit herstellen, angeblich für den Fall der Fälle. Aber die öffentlichen Diskussionen über Wesen mit Superkräften spitzen sich weiter zu...

Da sitzt man so im Kino, freut sich das es losgeht und nach einer Stunde schwirrt einem immer noch die Frage im Kopf: Ja, wann geht es denn endlich los? Natürlich ist es gang und gäbe die Charaktere vorzustellen, zumal Ben Afflek als Batman noch eine Neubesetzung ist und eventuell einige Leute vorige Filme wie Man of Steel nicht gesehen haben könnten. Aber irgendwann ist dann auch mal Schluss.

Das Charakterdesign ist auch so eine Sache. Superman ist Superman, selbst als Clark Kent unverwechselbar. Ich will mich jetzt nicht über die Tatsache beschweren, dass keiner Superman erkennt, wenn er mit weißem Hemd und Brille am Schreibtisch sitzt. Dies ist ja allgemein eine Tatsache, die sich nicht nur durch die Comics zieht. Henry Cavill ist wirklich eine gute Besetzung für diesen Charakter. Ich jedenfalls nehme ihm die Rolle als Superman mit dem hübschen Schmalzlöckchen vollkommen ab. Selbst Amy Adams als Lois Lane ist noch in Ordnung, obwohl es schon Bessere gab. Doch bitte was haben sie in den Anzug von Ben Affleck reingetan? Der arme Mann sieht eher aus wie der Hulk-Buster und nicht wie Batman. Viele Kritiker haben sich über die Auswahl von Ben Affleck als Batman beschwert. Ich muss sagen, so sympathisch, wie Christian Bale ist er mir in der Rolle auch nicht, aber bitte was ist das für ein Batsuit? Dieses gewaltige Volumen sieht nicht gerade einschüchternd aus, sondern eher lächerlich. Es ist ja wohl an das Outfit aus der Graphicnovel The Dark Knight Returns von Frank Miller angelehnt, die aber eindeutig düsterer ist. Das düstere Design scheint Geschichte zu sein. Schade, ich mochte den diesen Stil sehr. Aber wieder zu den positiven Sachen: Wonder Woman! Das Design, die Schauspielerin -alles sehr gelungen. Über die Andeutungen zu anderen Superhelden wie z.B. The Flash (Das war doch nicht der von der Serien, oder?) kann man halten was man möchte, aber bei Aquaman blieb mir der Mund offen stehen. So auch bei Lex Luthor, aber wohl eher im negativen Sinn. Ich vergleiche vielleicht zu viel mit dem charismatischen Michael Rosenbaum aus Smallville. Aber, mal ehrlich, wen hat Jesse Eisenberg noch an einen Jungen erinnert, dem man den Lolli geklaut hat? Schade, den eigentlich steckt viel Potenzial in diesem Schauspieler. Das Alfred kein älterer Butler verkörpert durch Michael Caine ist, fand ich sehr erfrischend, zumal ich Jeremy Irons als Schauspieler sehr schätze. Allerdings wird Michael Caine immer "der Alfred" bleiben. Batmans Eltern kämpfen eigentlich gerade in der Zombieapokalypse von The Walking Dead, aber das sei nur mal so erwähnt.

Aufgrund des überlangen Vorgeplänkel, fallen wichtige Endszenen sehr kurz aus. Der Punkt, an dem Superman und Batman vom gegenseitigen Bekämpfen in die oberflächliche Freundschaft kommen, welcher im Internet schon als Martha-Moment bezeichnet wird, ist schlicht weg unglaubwürdig. Die letzte halbe Stunde ist so vollgepackt, dass man gar nicht weiß, wie einem geschieht. Das Doomsday, ein sehr bekannter Charakter im Superman-Universum auftaucht, ist so plötzlich und man hat kaum Zeit dies zu würdigen. Boom-Peng-Knall - an sich in Comics schon vorhanden, aber in einem solchen Ausmaß und Geschwindigkeit im Kino, eher fragwürdig. Aber das ist die Geschichte an sich schon genug. Alles wirkt wie mit der heißen Nadel gestrickt und deswegen unglaubwürdig. Man fragt sich, warum macht Charakter XY das? Vieles kann man nicht nachvollziehen. Die gefüllt tausendste Auseinandersetzung, wie man den jetzt zu Gewalt steht, geht einem dann irgendwann nur noch auf die Nerven. Zumal Batmans eigentliche Einstellung zu Gewalt einfach mal geändert wird, welches ihn nicht nur skrupelloser, sondern auch unsympathischer macht. Der Vergleich von Superman zu Jesus fand ich viel zu einseitig und dementsprechend extrem schlecht. Der Versuch Emotionen aufzubauen ist leider so überhaupt nicht geglückt. Manchmal rast der Film voran, während er dann wieder nicht zum Punkt kommt.

Der Soundtrack, welcher von Hans Zimmer stammt, ist wie immer episch und unterlegt die Szenen unglaublich gut. Die Stilmittel wurden cineastisch gut umgesetzt und man kann viele Anspielungen, wenn nicht sogar nachgestellte Szenen aus Comics erkennen. Und das Ende, naja… soll halt Lust auf mehr machen und eventuell eine Verbindung zwischen mehreren Superhelden schaffen. Aber eines kann ich sagen, für mich hat es ganz klar gewackelt! 

Fazit

Ein sehr langgezogener Film mit gewaltigem, schnellen Ende, den man sich ruhig mal ansehen kann.